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Aktuelle Neuigkeiten aus dem Unternehmen Biochem.

Warum sollten Sie Kolostrum nicht nur am Tag der Geburt füttern?

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Kolostrum ist nicht nur eine Quelle für Abwehrstoffe und vielmehr als nur die erste lebenswichtige Mahlzeit des Neugeborenen. Direkt nach der Geburt besteht die Hauptaufgabe von Kolostrum in der Vermittlung passiver Immunität. In den Tagen danach enthält die Muttermilch weiterhin Abwehrstoffe und bioaktive Substanzen, um eine optimale Jungtierentwicklung zu gewährleisten. Von großem Interesse ist der reduzierte Einsatz antibiotischer Wirkstoffe sowie die antibiotika-freie Aufzucht in der Tierhaltung.  Daher werden aus bovinem Kolostrum gewonnene Produkte vermehrt als natürliches Futtermittel bei Kälbern, Lämmern, Ferkeln und Welpen sowie in Diätergänzungsfuttermitteln eingesetzt.

 

Gabe von Kolostrum nach dem Schluss der Darmbarriere

Frisches oder getrocknetes Kolostrum auch nach den ersten 24 Lebensstunden zu füttern, ist sehr sinnvoll. Obwohl die Abwehrstoffe nicht mehr die Darmbarriere passieren können, verweilen sie im Darminneren und unterstützen die lokale Darmimmunität (Fig. 1).

Calf immune system  

Figure 1: (a) Systemische Immunität, (b) Lokale Darmimmunität


Die höchste Konzentration an Abwehrstoffen und anderen bioaktiven Substanzen kann im Kolostrum-Erstgemelk gemessen werden. Innerhalb der nächsten Tage nehmen bei allen Säugetieren die Konzentrationen in der so genannten Übergangsmilch auf für Vollmilch übliche Gehalte ab. Die Muttertiere stellen dem Nachwuchs Wachstumsfaktoren, antimikrobielle Substanzen, Abwehrstoffe und Nährstoffe zur Verfügung, diese schützen den Darm des Jungtieres durch den Aufbau der Schleimhaut und deren Heilung, unterstützen aber zusätzlich auch das sich entwickelnde Darmimmunsystem.  

Heterologes Kolostrum

Abwehrstoffe binden zielgerichtet an Pathogene, damit verhindern sie deren Anheftung und Eindringen in die Darmschleimhaut - dieser Mechanismus ist pathogen- und nicht spezies-spezifisch. Daher ist es möglich Kolostrum bovinen Ursprungs bei anderen Tierarten erfolgreich einzusetzen und auch über Landesgrenzen hinaus. Wird beispielsweise ein Kolostrumpulver von einer Kuh, die niemals mit Salmonellen infiziert war und demzufolge keine Antikörper gegen Salmonellen gebildet hat, bei Ferkeln mit Salmonellen-Infektion eingesetzt, wird das eingesetzte Kolostrumpulver bei den Ferkeln keinen Effekt erzielen. Im Umkehrschluss bedeutet das:  hat die Kuh während einer Infektion Antikörper gegen ETEC gebildet und wird dieses Kolostrum bei mit ETEC infizierten Lämmern eine positive Wirkung zeigen. Heterologes Kolostrum ist der Fachterminus für den Einsatz von artfremdem Kolostrum, sind Mutter und Nachkomme von der gleichen Art spricht man von homologem Kolostrum.

Mehrere Studien konnten zeigen, dass die Gabe von bovinem Kolostrum oder daraus hergestellten Produkten einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kälbern hat. Die Durchfalldauer nahm ab, aber auch die Häufigkeit von respiratorischen und Nabelerkrankungen verringerte sich. Eine erfolgreiche Kolostrumaufnahme am Tag der Geburt wird als weiterer entscheidender Faktor für die geringere Krankheitshäufigkeit benannt (reviewed in Berge et al., 2009) (Fig. 2).

Auch bei Saug- und Absatzferkeln zeigt der Einsatz von frischem oder getrocknetem Kuhkolostrum geringere Morbiditäts-, Mortalitätsraten und eine höhere Futteraufnahme. Die Ferkel litten weniger häufig unter Durchfall und mussten seltener antibiotisch behandelt werden (Boudrey et al., 2008, Berge et al., 2009, King et al., 2017). Der Einsatz von bovinem Kolostrum im Milchaustauscher für Ziegenkitze und Lämmer wirkte sich ebenfalls positiv auf die Mortalitätraten und Wachstumsparameter aus (Klobassa et al., 2004; Abdou et al., 2014, Szluc et al., 2015).

 

Figure 2: Positive Auswirkungen der Fütterung eines mit Kolostrumpulver angereicherten Milchaustauschers für 14 Tage auf die Kälbergesundheit. Dargestellt ist die Anzahl der Tage mit Durchfall und Atemwegserkrankungen sowie die Anzahl der wesentlichen Behandlungstage (modifiziert nach Berge et al., 2009).

Bemerkenswerterweise werden auf Kolostrum basierende Produkte in der menschlichen Ernährung gegen Infektionskrankheiten, aber auch zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit und zur Reduzierung negativer Auswirkungen zahlreicher nichtinfektiöser Krankheiten (z.B. Diabetes, Krebs, Autoimmunerkrankungen) eingesetzt. Aber evidenzbasierte/belastbare Studien fehlen noch.

B.I.O.Ig – Absicherung der Jungtierimmunität

Das Kolostrumpulver B.I.O.Ig wird aus bovinem Kolostrum mit hohen Immunglobulingehalten hergestellt, Einsatzmöglichkeiten sind Milchaustauscher und Mehlfutter für die Jungtierernährung. Biochems hoher Qualitätsstandard garantiert Sicherheit und Effektivität.

Die positiven Effekte können zum einen auf die hohen Immunglobulingehalte zurückgeführt werden, die eine von der Spezies unabhängige Pathogenbindung sicherstellen. Und zum anderen unterstützen die zahlreichen bioaktiven Substanzen Darmgesundheit und -immunität.

Der Einsatz von auf Kolostrum basierenden Produkten in der Jungtierernährung hat eine Vielzahl ökonomischer Vorteile:

  • Weniger Verluste
  • Verbesserter Gesundheitsstatus
  • Steigerung des Tierwohls
  • Höhere Tageszunahmen
  • Effizientere Futterverwertung
  • Wachsender Profit

Für kritische Phasen hat Biochem erfolgreich Diätergänzungsfuttermittel (Bimulac Konzept) entwickelt, in denen auch B.I.O.Ig aus den genannten positiven Eigenschaften eingesetzt wird.

Aufgrund des steigenden Bedarfs antimikrobielle Substanzen in der Tierhaltung zu reduzieren und dem steten Bestreben die Jungtiergesundheit zu verbessern, ist das Kolostrumpulver B.I.O.Ig ein starkes Futteradditiv zur Absicherung der Jungtiergesundheit und -immunität ab dem zweiten Lebenstag.

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