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Aktuelle Neuigkeiten aus dem Unternehmen Biochem.

Wie kann die Profitabilität in der Geflügelhaltung gesteigert werden?

Die Profitabilität in der Geflügelhaltung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sind Futterkosten und der Erlös der Tiere meist vom Markt abhängig und kaum vom Tierhalter beeinflussbar, stellt die Tiergesundheit eine der größten Stellschrauben auf betrieblicher Ebene dar. Speziell die Darmgesundheit ist heute eines der Hauptanliegen in der Geflügelhaltung, da sie einen hohen Einfluss auf Leistungsparameter und Mortalität hat. Der immer mehr in die Kritik geratende Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, vor allem in sub-therapeutischen Dosen, fordert Alternativen zur Stabilisierung der Darmmikrobiota sowie eine gute Tiergesundheit.

Tiergesundheit beginnt im Darm. Der Großteil des Immunsystems (zwischen 70 % und 90 %) ist im Magen-Darm-Trakt der Tiere lokalisiert. Neben dem sogenannten Darm-assoziierten Immunsystem zählen sowohl die Darmschleimhaut als auch das Darmmikrobiom zu den Barrieren gegen Krankheitserreger. Das Mikrobiom stellt eine komplexe Gemeinschaft vieler Mikroorganismen dar. Etwa 100 Billionen Mikroorganismen besiedeln den Magen-Darm-Trakt. Obwohl die Funktionen aller Mikroorganismen noch lange nicht genauestens erforscht sind, unterscheidet man allgemein gerne zwischen den folgenden zwei Funktionskategorien:

  • Nützliche Bakterien, wie beispielsweise die Milchsäurebakterien und Bifidobakterien sowie
  • Pathogene Bakterien, wie beispielsweise Salmonellen oder Clostridien.

Ein dynamisches Gleichgewicht dieser positiven und pathogen wirksamen Mikroorganismen ist essenziell für eine stabiles Mikrobiom. Genau hier kann der Einsatz von Probiotika unterstützend wirken.

Probiotika sind definiert als “lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Dosierung die Magen-Darm-Gesundheit und damit die Tiergesundheit verbessern können” (WHO, 2001). Durch ihre probiotische Aktivität im Magen-Darm-Trakt fördern sie eine stabile und vielfältige Gemeinschaft nützlicher Bakterien (= Eubiose) und verhindern hierdurch die Ausbreitung schädlicher Bakterien. Die Förderung der Eubiose erfolgt durch unterschiedliche Wirkmechanismen:

  • Durch den kompetitiven Ausschluss werden potenzielle Krankheitserreger aufgrund der Konkurrenz um Nährstoffe ausgeschlossen.
  • Die Förderung des Wachstums der nützlichen Milchsäurebakterien durch Probiotika führt unter anderem zu einer Absenkung des pH-Wertes und trägt dadurch ebenfalls zu einer Verringerung des Krankheits- und Infektionsaufkommens bei.
  • Sowohl Bacillus-basierte Probiotika als auch Milchsäurebakterien können, durch die Produktion von Stoffwechselenzymen, die Nährstoffverdauung verbessern.
  • Die Modulation der Immunantwort der Tiere durch nützliche Bakterien wird gefördert.
  • Die Ausscheidung bestimmter Stoffe durch nützliche Bakterien schafft eine gastrointestinale Umgebung, welche hemmend auf das Wachstum von Pathogenen wirkt.

Besonders auf junge Tiere ist ein Augenmerk zu legen. Nach dem Schlupf beginnen Mikroorganismen aus der Umgebung rasch, den Verdauungstrakt zu besiedeln. Das Mikrobiom junger Tiere besteht aus weniger Bakterienarten als jenes von adulten Tieren. Diese Tatsache macht das Mikrobiom junger Tiere störanfälliger seitens pathogener Bakterien, die den Magen-Darm-Trakt schnell destabilisieren können. Aus diesem Grund ist ein früher Einsatz von Probiotika empfehlenswert, um möglichst zeitnah den Zustand der Eubiose zu erreichen und somit einem Ausbruch, insbesondere von Darmerkrankungen, entgegenzuwirken.

Die allgemeine Reduktion des pathogenen Drucks, wie beispielsweise von E. coli, wirkt auch dem Ausbruch von Krankheiten entgegen. Kommt es zum exponentiellen Wachstum einzelner pathogener Bakterien und dadurch zum Krankheitsausbruch, klinisch wie auch subklinisch, wird neben einer häufig erhöhten Mortalität auch eine schlechtere Tierleistung beobachtet. Ursächlich hierfür ist zum einen die Nahrungskonkurrenz von Pathogenen und Wirtstier. Zum anderen erfordert die aktive Immunantwort des Wirtstieres zusätzliche Energie zur Bekämpfung der Pathogene. Eine umfangreiche Dokumentation zeigt positive Effekte des Einsatzes von Probiotika auf die Tierleistung, die sich in einer Verbesserung der Gewichtszunahmen und Futterverwertung sowie einer Reduktion der Mortalität widerspiegelt. Diese zählen zu den wichtigen Faktoren zur Berechnung der Profitabilität der Geflügelhaltung.

Weiterhin zeigen Probiotika auch positive Effekte hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit und der Schlachtkörperqualität. Ausschlaggebend für einen hohen Erlös und damit eine hohe Profitabilität sind vor allem gesunde, verkaufbare Tiere. Die Reduktion der pathogenen Keime im Darm führt automatisch zu einer geringeren Ausscheidung von Keimen und damit zu einer Reduktion dieser in der Umgebung der Tiere. Durch die Reduktion des pathogenen Drucks und damit des Krankheitsaufkommens kann der Anteil des Verwurfes am Schlachthof, beispielsweise durch eitrige Hautentzündungen oder Gelenksveränderungen, reduziert werden. Weiterhin kann der Einsatz von Medikamenten, vor allem Antibiotika, verringert werden. Neben der Wirtschaftlichkeit wird so zusätzlich zur Nachhaltigkeit beigetragen.

Nicht nur die Förderung der Milchsäurebakterien durch Probiotika trägt zu einer verbesserten Nährstoffverdauung bei. Zusätzlich sind einige Probiotika in der Lage durch die Produktion von Enzymen die Energie- und Proteinverfügbarkeit im Darm für das Wirtstier zu steigern. Die weitere Zerkleinerung von Nährstoffen in eine vom Wirtstier absorbierbare Form, kann zu einer Leistungssteigerung führen. Die Steigerung der Proteinverdaulichkeit führt auch zu einer Reduktion der Proteine im Caecum, wodurch weniger Nährstoffe beispielsweise für das pathogene Clostridium perfringens zur Verfügung stehen. Weiter kann durch die Steigerung der Proteinverdaulichkeit der Rohproteinanteil in der Ration gesenkt werden, wodurch die Stoffwechselbelastung der Tiere durch überschüssigen Stickstoff sowie die Stickstoffausscheidung der Tiere reduziert werden können. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist auch hier die mögliche Futterkostenreduktion und ggf. das Verbringen von Wirtschaftsdüngern zu beachten.

Die Darmintegrität ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt bezogen auf die Darmgesundheit. Eine geschädigte Darmschleimhaut führt oft zu einer verminderten Futterverwertung, schlechterer Wachstumsleistung und einem höheren Krankheitsrisiko. Die Darmzotten, winzige Erhebungen der Darmschleimhaut, dienen vor allem der Nährstoffaufnahme und können durch Infektionen und Toxine geschädigt werden. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass sich die Kolonien einiger bestimmter Probiotika vor allem in der Nähe der Darmzotten ansiedeln und hier einen Biofilm bilden. Dieser Biofilm bietet mehrere Vorteile für das Tier. Zum einen können pathogene Keime aufgrund der Mukusschicht nicht so schnell an die Darmzotten und damit in das Tier gelangen. Zum anderen werden die vom Probiotikum gebildeten Enzyme direkt an dem Ort der Nährstoffaufnahme ausgeschieden, sodass die Nährstoffe direkt vom Tier aufgenommen werden können.

Aufgrund verschiedener Wirkmechanismen sind Probiotika also in der Lage, die Tiergesundheit, insbesondere die Darmgesundheit der Tiere, zu fördern und infolgedessen gute Tierleistungen zu erzielen. Defizite in der Tiergesundheit spiegeln sich in einer verschlechterten Tierleistung und damit auch in einer verminderten Profitabilität wider. Die positiven Effekte von Probiotika auf die

  • Gewichtszunahme,
  • Futterverwertung,
  • Mortalität,
  • Reduktion des Antibiotikaeinsatzes sowie die
  • Verbesserung der Schlachtkörperqualität

wurde bereits in zahlreichen Studien festgestellt.

Abbildung 1: Schematische Darstellung der Profitabilität in der Geflügelhaltung: Steigerung der Profitabilität durch Reduktion der Kosten und/oder Steigerung des ErlösesAbbildung 1: Schematische Darstellung der Profitabilität in der Geflügelhaltung: Steigerung der Profitabilität durch Reduktion der Kosten und/oder Steigerung des Erlöses

Und welches Probiotikum ist das richtige?

Die Wirkung eines Probiotikums hängt von der Wahl des richtigen Stammes für die jeweilige Tierart ab, aber auch von der richtigen Dosierung und der Lebensfähigkeit des Probiotikums. Bacillus-Sporen sind aufgrund ihrer einfachen Handhabung (Hitzestabilität, Kompatibilität mit Kokzidiostatika und anderen Futteradditiven) besonders für die Geflügelernährung geeignet. Sie sind für ihre Fähigkeit bekannt, Enzyme zu produzieren oder bestimmte pathogene Keime zu hemmen. Jedoch ist auch bekannt, dass sich die unterschiedlichen Stämme innerhalb der Bacillus-Spezies in ihrem Potential, Enzyme zu produzieren oder pathogene Keime zu hemmen, signifikant unterscheiden. Eine sorgfältige Auswahl und eine genaue Prüfung der unterschiedlichen Stämme ist daher unumgänglich, um die geeignete Lösung zu finden. Neben dem Einsatz von Bacillus-basierten Probiotika im Futter, hat sich bei Jungtieren, insbesondere in den ersten Tagen nach dem Schlupf, der Einsatz von Milchsäurebakterien im Tränkwasser bewährt.

Biochem hat mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bereich der Probiotika und kann somit fundierte und zuverlässige Produkte für den richtigen Zweck anbieten. Sprechen Sie uns gerne an, wir helfen Ihnen, den richtigen Stamm zu finden.

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